Die Koffer sind gepackt, die Vorfreude steigt – und mittendrin sitzt dein Hund mit großen Augen und wedelndem Schwanz. Gemeinsam Urlaub machen – das bedeutet mehr als nur Erholung. Es ist die kostbare Zeit, in der ihr als Team neue Abenteuer erlebt, Natur entdeckt und endlich mal ohne Zeitdruck zusammen sein könnt.
Doch so schön die Vorstellung ist, so wichtig ist auch die Vorbereitung:
Denn wer mit Hund reist, sollte an mehr denken als nur ans Badehandtuch. Mit ein bisschen Planung wird der Urlaub mit deinem Vierbeiner nicht nur stressfrei, sondern zu einer Zeit, an die ihr beide noch lange mit einem Lächeln (und vielleicht einem feuchten Nasenstupser) zurückdenkt.
Meine Tipps für einen stressfreien Urlaub
1. Die richtige Unterkunft wählen
Nicht jede Unterkunft heißt Hunde mit offenen Armen willkommen – deshalb ist es wichtig, bei der Buchung gezielt nach hundefreundlichen Hotels, Ferienwohnungen oder Campingplätzen zu suchen. Diese sind nicht nur tolerant gegenüber Hunden, sondern häufig auch speziell auf deren Bedürfnisse eingerichtet.
Worauf du achten solltest:
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Eingezäunter Garten oder sicherer Auslauf – besonders wichtig, wenn dein Hund gerne herumtollt oder nicht immer frei laufen kann.
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Gute Lage – kurze Wege zu Gassistrecken, Wäldern, Wiesen oder hundefreundlichen Stränden erleichtern den Alltag im Urlaub.
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Haustierfreundliche Ausstattung – Näpfe, Hundebetten, Decken, eventuell eine kleine Hundedusche oder ein Bereich, in dem Hunde willkommen sind, z. B. im Restaurant oder auf der Terrasse.
Tipp: Lass dich von anderen inspirieren!
Nutze Instagram oder Pinterest gezielt als Inspirationsquelle. Unter Hashtags wie
#hundeurlaub, #dogfriendlytravel, #urlaubmithund oder #travelwithdog findest du zahlreiche persönliche Empfehlungen, Bilder von Unterkünften und echte Erfahrungsberichte anderer Hundebesitzer. Viele posten ehrlich, wie hundefreundlich das Hotel wirklich war – ob der Garten tatsächlich eingezäunt ist, ob Hunde im Restaurant erlaubt waren oder ob die Umgebung für Spaziergänge geeignet ist.
Auch Reiseblogs oder spezielle Portale wie „Hundehotel.info“ oder „Pfotencheck.de“ bieten Bewertungen von Hundebesitzern – hier bekommst du oft realistischere Einblicke als durch die offizielle Beschreibung der Unterkunft.
💡 Extra-Tipp: Wenn du dir bei einer Unterkunft unsicher bist, kontaktiere den Anbieter direkt. Frag nach, wie viele Hunde erlaubt sind, ob Zusatzkosten entstehen und ob es bestimmte Regeln gibt – so vermeidest du unangenehme Überraschungen vor Ort.

2. Reisedokumente und Gesundheit
Für Reisen innerhalb der EU braucht dein Hund:
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einen gültigen EU-Heimtierausweis
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eine Mikrochip-Kennzeichnung
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eine gültige Tollwutimpfung
Lass vor der Abreise einen kurzen Check beim Tierarzt machen. Besprich auch vorbeugende Maßnahmen gegen Zecken, Flöhe und Reisekrankheiten – je nach Reiseziel.
3. Reiseart: Auto, Bahn oder Flug? – Was ist wirklich das Beste für deinen Hund?
Bevor du dich für ein Reiseziel und ein Verkehrsmittel entscheidest, stell dir eine wichtige Frage:Reist mein Hund gern – oder fühlt er sich zu Hause wohler?
Nicht jeder Hund ist ein Abenteurer. Manche genießen Spaziergänge in neuer Umgebung, andere reagieren auf lange Fahrten, fremde Gerüche und ungewohnte Situationen mit Stress. Deshalb lohnt es sich, die Reise nicht nur aus deiner, sondern auch aus der Sicht deines Vierbeiners zu planen.
Mit dem Auto – flexibel und vertraut
Für viele Hunde ist das Auto die angenehmste Variante: vertrauter Raum, Pausen nach Bedarf und Nähe zu „ihrem“ Menschen.Wichtig:
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Sichere deinen Hund in einer Transportbox, mit einem Hundegurt oder in einem Hundegitter im Kofferraum.
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Plane alle zwei bis drei Stunden eine Pause ein – zum Gassi gehen, Wasser trinken und Beine vertreten.
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Nimm etwas Vertrautes mit: eine Decke oder sein Lieblingsspielzeug beruhigt ihn während der Fahrt.
Mit der Bahn – entspannt, aber gut geplant
Die Bahn kann eine gute Alternative sein – vorausgesetzt, dein Hund ist Menschenmengen und fremde Geräusche gewohnt und schon einige Male vorher Bahn gefahren.
Für viele Hunde ist das anfangs ungewohnt, daher gilt: Übung macht den Meister!
So kannst du Bahnfahren mit deinem Hund üben:
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Starte mit kurzen Fahrten, zum Beispiel innerhalb deiner Stadt oder zu einem nahen Ausflugsziel.
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Wähle ruhige Uhrzeiten (z. B. vormittags unter der Woche), um Stress durch Menschenmengen zu vermeiden.
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Belohne ruhiges Verhalten mit Leckerlis und viel Lob – so verknüpft dein Hund das Zugfahren mit etwas Positivem.
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Nimm eine Decke oder Tasche mit, auf der sich dein Hund sicher und geborgen fühlt.
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Übe auch das Ein- und Aussteigen, das Warten am Bahnsteig und das ruhige Sitzen während der Fahrt.
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Kleine Hunde (meist unter 10 kg) dürfen in einer Tasche kostenlos mitfahren.
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Größere Hunde brauchen ein eigenes Ticket und müssen in der Regel an die Leine und einen Maulkorb tragen.
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Für längere Fahrten: Wähle ruhige Uhrzeiten, reserviere Plätze mit mehr Beinfreiheit, und plane Umstiege mit ausreichend Zeit.
Tipp: Je nach Bahnunternehmen (z. B. DB in Deutschland) gelten unterschiedliche Mitnahmeregeln. Prüfe sie frühzeitig online oder telefonisch.
Mit dem Flugzeug – nur im Notfall?
Fliegen ist für viele Hunde ein großer Stressfaktor. Der Lärm, der Druck in der Kabine und vor allem der Transport im Frachtraum (für größere Hunde) können belastend sein.
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Kleine Hunde dürfen bei einigen Airlines in einer Tasche in der Kabine mitreisen.
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Größere Hunde müssen meist im klimatisierten Frachtraum transportiert werden – eine Entscheidung, die gut überlegt sein will.
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Informiere dich genau bei der Airline: Transportbedingungen, Boxenmaße, Temperaturen und Einreisebestimmungen können stark variieren.
Frage dich ehrlich: Muss mein Hund wirklich mit auf diese Reise? Oder wäre er z. B. bei den Großeltern oder einem guten Hundesitter besser aufgehoben?
Ist das Reiseziel überhaupt hundetauglich?
Nicht jedes Urlaubsziel ist automatisch hundefreundlich – und auch nicht jedes Land. Prüfe vor der Buchung:
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Wie sind die Gesetze vor Ort? Gibt es Leinen- oder Maulkorbpflicht, auch am Strand oder in Parks?
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Sind Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt?
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Wie ist das Klima? In südlichen Ländern kann extreme Hitze zur Belastung für deinen Hund werden.
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Gibt es ausreichend Möglichkeiten für Spaziergänge, Schatten und frisches Wasser?
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Sind Hunde in Restaurants, Cafés oder Sehenswürdigkeiten willkommen?
In Ländern wie Österreich, der Schweiz oder Dänemark sind Hunde vielerorts gern gesehen – in anderen Urlaubsländern hingegen können die Regeln sehr restriktiv sein. Auch Zecken, Sandmücken oder andere Gesundheitsrisiken solltest du vorab mit dem Tierarzt besprechen.
4. Das gehört ins Hunde-Reisegepäck – clever & gut vorbereitet
Ein gut gepackter Hundekoffer sorgt für entspannte Urlaubstage – denn was du dabei hast, musst du vor Ort nicht suchen. Neben den Basics gibt es ein paar smarte Extras, die besonders hilfreich sind:
Die klassische Grundausstattung:
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EU-Heimtierausweis & Impfbescheinigungen
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Leine, Halsband/Geschirr, evtl. Schleppleine
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Maulkorb (je nach Reiseziel oder Bahn/Flugzeugpflicht)
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Futter & Leckerlis (am besten das gewohnte)
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Trinknapf & faltbare Wasserflasche
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Hundebett, Decke oder Lieblingskissen
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Spielzeug & Kauknochen
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Kotbeutel – lieber zu viele als zu wenige
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Handtücher – besonders bei Wasserhunden
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Erste-Hilfe-Set für Hunde
(z. B. Zeckenzange, Wundspray, Verbandszeug) -

Gut dabei zu haben – kleine Extras mit großer Wirkung:
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GPS-Tracker fürs Halsband
Besonders in neuer Umgebung ein beruhigendes Sicherheitsnetz. -
Reiseapotheke mit Magen-Darm-Mittel
Bei Futterumstellung oder fremdem Wasser eine hilfreiche Vorsorge. -
Kühlmatte oder Kühlhalsband
Für heiße Tage – schützt vor Überhitzung, besonders bei Reisen in den Süden. -
Tragbare Hundedusche oder Sprühflasche
Ideal nach Strandtagen, Wanderungen oder Matschabenteuern. -
Insektenschutz-Halstuch oder Spot-On-Präparate
Schützt vor Zecken, Mücken & Co. – wichtig in vielen Urlaubsregionen. -
Reflektierendes Zubehör
Für sicheres Gassigehen in der Dämmerung oder bei Nacht. -
Zusätzliche Hundemarke mit Urlaubsadresse & Handynummer
Falls dein Hund im Urlaub entwischt – schneller Kontakt ist Gold wert.
💡 Tipp: Wer frühzeitig packt, spart Stress – und vermeidet unnötige Einkäufe vor Ort. Ein kurzer Check vor der Abfahrt sorgt dafür, dass nichts vergessen wird (auch nicht das Lieblingsspielzeug!).

5. Rücksicht und Regeln vor Ort – so bleibt der Urlaub für alle schön
Urlaub mit Hund bedeutet Freiheit, Abenteuer und gemeinsame Zeit – aber auch Verantwortung. Gerade in einer fremden Umgebung ist es wichtig, sich rücksichtsvoll zu verhalten – gegenüber anderen Urlaubern, Einheimischen, Tieren und der Natur. Denn je besser wir uns als Hundemenschen verhalten, desto offener und freundlicher bleiben Urlaubsorte auch in Zukunft für Vierbeiner.
🐾 Was unterwegs zählt:
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Leinenpflicht beachten:
In vielen Regionen – vor allem in Städten, öffentlichen Parks oder Naturschutzgebieten – gilt Leinenpflicht. Auch wenn dein Hund gut hört: Nicht jeder fühlt sich wohl, wenn ein fremder Hund frei herumläuft. Und Wildtiere oder andere Hunde sollen ebenfalls ihre Ruhe haben. -
Hundekot immer entfernen:
Das sollte selbstverständlich sein – und ist ein echtes Zeichen von Respekt. Kotbeutel gehören in den Mülleimer, nicht in die Hecke. Viele Orte stellen sogar extra Hundestationen bereit. -
Naturschutz ernst nehmen:
Gerade in Wäldern, Dünenlandschaften oder in den Bergen kann ein frei laufender Hund Wildtiere erschrecken oder brütende Vögel stören. Bleibt also lieber auf den Wegen und informiert euch vorab, welche Zonen mit Hund erlaubt sind. -
Andere Urlauber nicht stören:
Auch wenn dein Hund freundlich ist – nicht jeder möchte Kontakt. Besonders in Hotels, Restaurants oder auf Campingplätzen hilft Rücksichtnahme dabei, dass sich wirklich alle wohlfühlen. -
Geräusche im Griff haben:
Ein bellender Hund in einer Ferienwohnung kann für Nachbarn schnell anstrengend werden – auch hier hilft gutes Training und im Zweifel eine Ausweichmöglichkeit (z. B. auf dem Balkon statt im Treppenhaus warten lassen).
💬 Mein persönlicher Gedanke dazu:
Ich habe auf Reisen oft erlebt, wie freundlich Gastgeber auf Hunde reagieren – wenn man sich an Regeln hält und respektvoll verhält. Dann öffnen sich Türen, entstehen Gespräche und man spürt: Der Hund ist nicht nur geduldet, sondern wirklich willkommen. Dieses Miteinander liegt in unserer Hand.
Fazit: Gut geplant ist halb entspannt
Ein Urlaub mit Hund bedeutet nicht nur Gepäck, Planung und Organisation – er bedeutet vor allem gemeinsame Zeit, neue Eindrücke und unvergessliche Erlebnisse mit deinem vierbeinigen Freund. Natürlich braucht es ein bisschen mehr Vorbereitung als bei einem Solo-Trip, aber genau das ist es wert.
Denn was gibt es Schöneres, als morgens zusammen aufzuwachen, die erste Gassirunde am Strand zu drehen oder gemeinsam einen Berg zu erklimmen? Die Freude deines Hundes über neue Gerüche, unbekannte Wege und entspannte Tage an deiner Seite – sie macht jeden Urlaubsort ein Stückchen mehr zu einem Zuhause auf Zeit.
Wenn du die Bedürfnisse deines Hundes bei der Planung von Anfang an mitdenkst, auf seine Persönlichkeit Rücksicht nimmst und auch unterwegs achtsam bleibst, wird die Reise nicht nur stressfrei – sie wird zu einem echten Herzensabenteuer. Ob ihr am Wasser planscht, Wälder erkundet oder gemütlich durch Altstädte spaziert – diese Momente bleiben.
✨ Die schönsten Erinnerungen entstehen oft dann, wenn wir sie mit denen teilen, die uns bedingungslos begleiten – auf vier Pfoten, mit wedelndem Schwanz und offenen Augen für die Welt.
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